Rolf Aigner

„Zitate in meiner Arbeit sind wie Räuber am Weg, die bewaffnet hervortreten
und dem Müßiggänger die Überzeugung abnehmen“.
Walter Benjamin

Biographie

*1952 in Göstling / Ybbs, N.Ö.
Studium der Literatur- und Sprachwissenschaften in Wien und Brüssel
1992 Staatsstipendium für Fotografie
1997 Londonstipendium
2000 Romstipendium

Seit 2011 kunstgeschichtliche Studien an der Universität Salzburg. Lebt in Salzburg.

Während des Studiums (1972-76) Beginn der künstlerischen und theoretischen Auseinandersetzung mit Fotografie (erste Ausstellung in Brüssel, Université Libre). Anfang der 80er Jahre engagiert sich Aigner im „Verein zur Förderung künstlerischer Fotografie“ für die Gründung der „Fotogalerie Wien“ im WUK und für eine „neue Fotografie“. Gleichzeitig tritt er mit seinem ersten, 1975-84 entstehenden Portfolio „Heimatkunde. Fotos aus der Provinz“ hervor.

Geschult an der strukturalistischen Ethnologie Claude Levi-Strauss‘ (Aigners Diplomarbeit befasste sich mit dem Mythos im Denken von Levi-Strauss), gestaltet Aigner das Bildinventar seiner Heimat neu. In den folgenden Portfolios, die über mehrere Jahre parallelverschoben entstehen und deren Bildmaterial zunehmend variabel eingesetzt wird, verschiebt sich die Perspektive von der Natur und Gesellschaft („Politische Plakate“, 1983/86, „Naturgeschichte“ 1985/87) über eine Untersuchung des Mediums als Medienkritik („Bildersturm“ 1984/92, „Bilderflut I-IV“ , seit 1986) zu einer wechselseitigen Durchdringung von Bilderwelten („Déjà vu'“, 1988/92, „simultan“ seit 1988), wobei die Montage der Fotos zueinander immer wichtiger wird. Letzteres gilt auch für die Werkgruppen „Land- und Seestücke“ (2008/2013) sowie „Sticks and Stones“ (seit 2016).

AUSSTELLUNGEN / Beteiligungen (Auswahl):

1976 Universitè Libre, 1980 Stift Seitenstetten
1984 „Heimatkunde“, Fotogalerie Wien
1987 „Bilderflut“, Fotogalerie 7-Stern, Steyr
1991 „Im Bilde“, Galerie der Stadt Prag
1992 Beteiligung am Rupertinum Fotopreis 1991
1993 „Wahre Begebenheiten“, Art Frankfurt und Galerie Fotohof, Salzburg; „simultan“, Blau-Gelbe Galerie Wien
1994 „Fotografia Austriaca“, Galleria Sagittario, Pordenone; „FotoAlbum“ (Austria), ARTprop, Mercer Street New York
1995 „Hier und Da. Topographien“, Galerie Faber, Wien; „Fisch & Fleisch. Photographie aus Österreich 1945-95“, Kunsthalle Krems
1996 „Fotografien zur österreichischen Geschichte“, FLUSS, Schloß Wolkersdorf
1997 „Hier und Da im Anderswo“, Photographien mit Essay von Diethard Leopold publiziert in „EIKON. Collected Photography“
1998 Galerie „In der Brücke“ – FLUSS, St. Pölten; „Natur-Vegetation“, Fotogalerie Wien
1999 FLUSS – Ausstellung der Fotowochen Kursleiter, Schloß Wolkersdorf; „IOKASTE 2000“, FLUSS
2003„Positionen. Österr. Fotografie Ost: Rolf Aigner, Leo Kandl, Elfriede Mejchar“, Schloss St.Peter/Au
2004 „intérieur / extérieur. Farbfotografie“, Pulverturm, Scheibbs, N.Ö
2013 “Land- und Seestücke, FLUSS, Schloss Wolkersdorf mit Wolfgang Kammerer: „Aus der Sammlung“
2023 „Sticks and Stones“ work in progress; Buch- und Ausstellungsprojekt in VerhandlungSammlungen

Sammlungen

Camera Austria, Graz / Neue Galerie der Stadt Linz / Lentos / Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten
Österreichische Fotogalerie im Rupertinum, Salzburger Landessammlungen
Museum für Moderne Kunst, Wien
Sammlung Fritz Simak, Wien
Sammlung Römerquelle, Sammlung Gerda und Erich Walter, ursprünglich Steyr, sowie andere Privatsammlungen